Stellungnahme zur Absage der Präsentation der «Charta für Seelsorge / Spezialisierte Spiritual Care im Gesundheitswesen»

Als Berufsverband Seelsorge im Gesundheitswesen (BSG-APA) sind wir unseren Mitgliedern, den Seelsorgenden in den Spitälern, Kliniken und Heimen, verpflichtet und vertreten ihre Interessen. Die Stärkung des Seelsorgeberufes, unter anderem durch ein gemeinsames Auftreten und kommunizierbare Standards gegenüber den Gesundheitsinstitutionen, den Ausbildungsträgerinnen, der Politik und letztlich der Gesellschaft, sind uns ein zentrales Anliegen. Der Vorstand des BSG-APA bedauert darum sehr, dass eine gemeinsame Präsentation der «Charta» zur Stärkung der Seelsorge im Gesundheitswesen nicht möglich war.

Herausforderungen

Die Spitalseelsorge ist in den Kantonen und Landeskirchen sowohl personell als auch strukturell unterschiedlich aufgestellt. Es haben sich vor Ort eine Vielzahl von funktionierenden Modellen und Standards etabliert. Mit der Charta wurde versucht, eine übergeordnete Aussage zu formulieren. In deren Entstehungsprozess sehen sich wichtige Akteure nicht angemessen einbezogen und gehört. Weiter sind die Begrifflichkeiten von «Seelsorge» und «Spiritual Care» nicht eindeutig definiert. Sie bedürfen weiterer Klärung und der gegenseitigen Verständigung.

Absichtserklärung

Unser Berufsverband, der Seelsorgende über Konfessions- und Sprachgrenzen hinweg verbindet, repräsentiert damit auch die unterschiedlichen Ansätze und Konzeptionen für unsere Seelsorgetätigkeit. In den ersten Monaten nach unserer Gründung sehen wir es als unsere Aufgabe, mit den verschiedenen Stakeholdern in Kontakt zu treten und Ihre Anliegen und Befürchtungen zu hören. So möchten wir vertrauensvolle Beziehungen aufbauen, die wir als neuer Verband nicht für selbstverständlich halten.

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit weiteren Stakeholdern die Rolle der Seelsorge im Gesundheitswesen zu stärken. Ob eine gemeinsame Charta ein wichtiger Schritt sein kann, um dieses Ziel zu erreichen, ist für uns offen.